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wer eine Hausstauballergie hat, hat ein großes Problem. Hausstauballergiker werden von ihrer Allergie auf Schritt und Tritt verfolgt. Die Hausstauballergie ist, direkt nach der Blütenpollen Allergie, die zweithäufigste Allergie in Deutschland, wie uns Kai Westermeier, von der Seite Hausstaubmilben.org berichtet.
Tatsächlich ist der betroffene Allergiker jedoch nicht gegen den Hausstaub selbst allergisch, sondern gegen die Exkremente der Hausstaubmilbe, die sich mit dem Staub verbinden und durch den Allergiker eingeatmet werden.
Was ist eine Milbe?
Pyroglyphidae ist der Fachbegriff für Milben. Milben zählen zu den Spinnentieren, genau wie Skorpione oder Zecken. Die Hausstaubmilbe (Fachbegriff Dermatophagoides) gehört ebenfalls zu den Spinnentierchen. Drei verschiedene Arten der Hausstaubmilbe sind in Europa stark vertreten.
- Dermatophagoides pteronyssinus
- Dermatophagoides farinae
- Dermatophagoides microceras
Hausstaubmilben sind für das Auge praktisch unsichtbar und nur unter dem Mikroskop zu erkennen, denn sie haben nur eine Größe zwischen 0,1 mm und 0,5 mm.
Für eine ungefähre Vorstellung, wie klein diese Tierchen sind, müssen sie sich nur vorstellen, dass in 1 g Staub bis zu 15.000 Milben leben können.
In der Regel werden Hausstaubmilben durchschnittlich 30 Tage alt. Es gibt aber auch Hausstaubmilben, die bei guten Bedingungen bis zu 100 Tage alt werden können.
Die Ernährung einer Hausstaubmilbe
Hautschuppen sind die Nahrung der Hausstaubmilbe. Darum kommt die Milbe auch hauptsächlich in menschlichen Behausungen vor. Ein gesunder Mensch verliert rund 2 g Hautschuppen am Tag, kranke Menschen (zum Beispiel Neurodermitiker oder Patienten mit Schuppenflechte) können auch deutlich mehr Schuppen am Tag verlieren. Die Hausstaubmilbe benötigt zwar auch Schimmelpilze zur Ernährung, diese aber nur in äußerst kleinen Mengen, wie sie in praktisch jeder Wohnung vorkommen.
Der Lebensraum der Hausstaubmilbe
in praktisch allen menschlichen Behausungen, seien es Wohnungen oder Häuser, findet sich die Hausstaubmilbe. Eine Besiedlung durch die Hausstaubmilbe lässt sich praktisch nicht vermeiden. Bereits ein Besucher reicht theoretisch aus, um einige wenige Hausstaubmilben in eine fremde Wohnung ein zu schleppen und diese paar Milben werden sich definitiv vermehren.
Die Hausstaubmilbe bevorzugt Orte wie zum Beispiel Matratzen, Teppiche oder Polstergarnituren. Da die Hausstaubmilbe Temperaturen von 25-30 °C bevorzugt und eine höhere Luftfeuchtigkeit ab 70 % aufwärts mag, trifft man sie besonders häufig in Matratzen an. Dies deshalb, weil der Mensch sie beim Schlaf wärmt und gleichzeitig schwitzt und somit die Luftfeuchtigkeit erhöht.
Was ist die Hausstaubmilben-Allergie?
Obwohl die Hausstaubmilbe eigentlich völlig harmlos ist, da sie weder beißt noch sticht oder Gift verspritzt, löst ihr Kot leider unter Allergiker heftige Allergien aus.
Der Kot der Hausstaubmilbe besteht zu einem großen Teil aus Eiweißen, auf die der Allergiker reagiert. Wenn der Kot trocknet, zerfällt er in kleine Partikel, welche sich mit dem Staub der Luft verbinden und letztlich eingeatmet werden.
Die typischen Symptome einer Hausstauballergie sind unter anderem eine laufende Nase, der ständige Reflex zu niesen, verengte Nasenschleimhäute und rote Augen. Im schlimmsten Fall kann die Allergie auf die Bronchien überspringen und zu chronischen Husten oder Asthma führen.
Wie kann man die Hausstaubmilben bekämpfen?
Wichtig zu wissen ist, dass die Hausstaubmilbe niemals vollständig aus einem Haus oder einer Wohnung vertrieben werden kann. Die richtige Strategie gegen Milben ist es also, die Population möglichst klein zu halten.
Neemspray gegen Milben
Neemöl ist ein Öl, welches aus dem Samen des Niembaums gewonnen wird. In diesem Öl befindet sich der Wirkstoff Mahalin, der gegen Hausstaubmilben wirkt und die Anzahl deutlich reduzieren kann.
Häufiges Lüften gegen Milben
Hausstaubmilben lieben Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit, wie bereits oben beschrieben. Von besonderer Bedeutung ist es daher, regelmäßig zu lüften, um die Luftfeuchtigkeit aus dem Schlafzimmer herauszubekommen. Es hilft, das Bett nicht zu machen, sondern die Bettwäsche morgens von der Matratze herunter zu nehmen, damit mehr Luft an diese kommt.
Staubsauger mit HEPA-Filter
Regelmäßiges Staubsaugen mit einem Staubsauger, der über einen Filter verfügt, welcher Allergene aus der Luft filtern kann, hilft gegen den Hausstaub und somit gegen die Symptome der Allergie. Wichtig ist das der Filter ein so genannter Hepa-Filter oder auch Ulpa-Filter ist.
Expertentipp: Gehen Sie mit einer Hausstauballergie zu einem Lungenfacharzt. Dieser wird sie testen und im Falle einer diagnostizierten Hausstauballergie kann er ihnen spezielle Bettlaken, so genannte Encasings, verordnen. Diese werden in der Regel, zumindest zu einem großen Teil, von der Krankenkasse bezahlt. Gerade bei privaten Krankenversicherungen lohnt sich die Nachfrage, ob auch ein Spezialstaubsauger bezahlt wird oder zumindest bezuschusst wird, denn diese Krankenversicherungen zeigen sich hier oft großzügiger als die gesetzlichen Versicherungen.